Eine Bank namens Lilly

Vom Mikrokredit zum Frauenprojekt

Wer nach Madagaskar reist, um Iray Aina, den Partner des Arbeitskreis Madagaskar zu besuchen, der/die ist immer gut im Bildungszentrum von Iray Aina im Stadtteil Andavamamba untergebracht. Und wenn’s heißt, eine befreundete Organisation oder eine Basisgruppe von Iray Aina zu besuchen, dann startet diese Fahrt mit einem Taxi oder kleinen Reisebus von dort aus in einen der vielen Stadtteile in der Hauptstadt Antananarivo.  Und eines Tages hieß es also: „Wir besuchen heute die Frauengruppe von Lilly!“

Die Fahrten durch die engen und verstopften, rechts und links von Straßenhändlern belegten, Straßen, ermöglichten immer den Blick dafür, wie die Menschen in der Hauptstadt leben. Zu sehen sind viele Frauen, die Gemüse, Obst und Reis – ausgelegt auf Decken – an den Straßen verkaufen oder in den Gargottes (Garküchen) etwas zu essen anbieten. Viele Frauen – auch sehr junge Mädchen – tragen bei der Arbeit ihre Babys in Wickeltüchern. Eine Frau wühlte in Abfällen und versuchte am Straßenrand winkend eine dort gefundene Kappe zu verkaufen. Wir sahen viele Frauen, die Wasser nach Hause trugen oder im Abfall nach Essbarem suchten. So reihte sich bei unserer Fahrt zu Lilly ein Bild nach dem anderen über die Situation von Frauen – keine schönen Bilder.

Irgendwann ging’s dann nicht mehr mit dem Taxi weiter, weil die Straße wegen der vielen Schlaglöcher unpassierbar war und wir mussten aussteigen. Zu Fuß machten wir uns dann auf den Weg zu Lilly – grüßend und rufend liefen uns dabei Kinder nach, die lachend Vazaha* riefen.

Durch ein kleines Gässchen erreichten wir dann Lillys Wohnung. .........

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